Leseförderkonzept

Drei Säulen des Lesens bilden das lesedidaktische Konzept der Mini-Spatzenpost: Lesen trainieren, Lesen fördern und einen Zugang zu Sprache und Literatur vermitteln. Eine Differenzierung bei den Lesetexten sowie bei den dazu vorgeschlagenen Übungen soll es allen Kindern ermöglichen, Lesen für sich zu entdecken. 

Lesetraining

Lesefertigkeit 

Die komplexe Tätigkeit des Lesens erfordert unterschiedliche Basisfähigkeiten, die bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern erst angebahnt werden müssen. Dies wird geübt durch ein Training  

  1. der phonologischen Bewusstheit, 
  2. der Augenbewegungen, 
  3. des schnellen Erkennens von Buchstaben und Buchstabengruppen (Silben), 
  4. des schnellen Erfassens und Verstehens von Wörtern und Sätzen und 
  5. des Verstehens von kurzen und länger und komplexer werdenden Texten. 

Lesegeläufigkeit

Das Verstehen eines Textes wird häufig dadurch erschwert, dass das Lesen selbst zu viel Mühe macht. Silbendruck, Silbenbögen und Bilderlesen erleichtern das schnellere Erfassen der Wörter und damit das Lesenlernen.

Um die Hürden des Lautlesens für Leser/innen überwindbarer zu machen, bieten wir Audiofiles als kooperative Form des Lautlesens. Die Schüler/innen hören im Klassenverband oder einzeln über Kopfhörer und lesen simultan leise oder halblaut den jeweiligen Text mit.
Der Hörtext übernimmt die Rolle eines Lesemodells, das Tempo und Betonung vorgibt. Nach dem Hören können die Kinder die gehörten Abschnitte noch einmal alleine lesen.  

Im Dezember, Februar, April und Juni werden Selbstüberprüfungs- und Leistungsdiagnosetools in der Schülerzeitschrift angeboten. Mit Hilfe von diesen können die Kinder ihre Lesefähigkeiten selbst einschätzen und überprüfen.

Textverstehen

Schulanfänger/innen bringen unterschiedliche Lernvoraussetzungen mit. Um der Heterogenität in der Klasse gerecht zu werden, gibt es differenzierte Leseangebote in unterschiedlichen Niveaustufen. Fragen und/oder handlungsorientierte Übungen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden unterstützen den Weg zum sinnerfassenden Lesen. In der Mini-Spatzenpost gibt es Übungen mit unterschiedlichen Aufgabenformaten, um eine möglichst große Bandbreite an Lesezielen abzudecken und damit jedem Kind – auch dem mit nicht deutscher Muttersprache – gerecht zu werden. 

 

Leseförderung

Die Mini-Spatzenpost widmet sich mit spannenden, kindgerechten Beiträgen, einer Themenstrecke je Ausgabe und Buchtipps zu einzelnen Beiträgen der Leseförderung.

Literarische Bildung

Gedichte und Buchauszüge stellen einen Kontakt mit Sprache her, die anderen Regeln folgt als die Alltagssprache.

Differenzieren

Texte in verschiedenen Niveaustufen 

Im ersten Schuljahr (und auch später) müssen Texte in unterschiedlichen Niveaustufen und differenzierte Angebote vorhanden sein, denn Kinder in dieser Altersstufe befinden sich im Lesen und Schreiben auf verschiedenen Entwicklungsstufen. Die Mini-Spatzenpost bietet Texte, Lese- und Hörverständnisaufgaben sowie Anschlussaufgaben in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
 

Texte der ersten Leseniveaustufe richten sich an Kinder, die am Anfang des Leselernprozesses stehen bzw. Probleme im Schriftspracherwerb haben. Wenn Schüler/innen im ersten Schuljahr Geschriebenes in ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe im Lesen finden, ermöglicht dies einen Zugang zum Inhalt und steigert somit die Motivation, mehr zu lesen. Durch eine hohe Motivation wird die Leseleistung deutlich gesteigert und die Kinder können in ihrer Leseentwicklung weitere Fortschritte machen.
 

Texte und Aufgaben der zweiten Niveaustufe sind für Kinder bestimmt, die bereits sicher die Buchstaben und die dazugehörigen Laute erlernt haben und über einen guten Wortschatz verfügen.
 

Texte und Aufgaben der dritten Niveaustufe sind für Kinder gedacht, die bereits lesend und schreibend in die Schule gekommen sind bzw. sich das Lesen schnell beigebracht haben. Diese Texte können den Schülerinnen und Schülern auch durch die Lehrkraft vorgelesen werden.

Hörverstehen

In Verbindung zu den Übungen und Aufgaben in der Mini-Spatzenpost gibt es online dazu Angebote und verschiedene Aufgaben zum Hören. „Höre!“ reicht nicht als Arbeitsauftrag zum Aufbau von Hörkompetenz. Diese wird erworben, indem durch unterschiedliche Aufgabenstellungen die Aufmerksamkeit auf verschiedene Aspekte des Verstehens, die Hörziele, gelenkt wird: z.B. Hören auf ein Detail oder Verstehen, worum es im Wesentlichen geht. So lernen Kinder allmählich eigene Hörstrategien zu entwickeln und ihr Hören auf das zu konzentrieren, was für die Situation angemessen ist.


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