Leseförderkonzept

Drei Säulen des Lesens bilden das lesedidaktische Konzept von TOPIC: Lesen trainieren, Lesen fördern und einen Zugang zu Sprache und Literatur vermitteln. Eine Differenzierung bei den Lesetexten sowie bei den dazu vorgeschlagenen Übungen soll es allen Jugendlichen ermöglichen, das Lesen für sich zu entdecken.

Lesetraining

Lesefertigkeit

Textverständnis setzt flüssiges und genaues Lesen voraus. Dies wird geübt durch ein Training 

  1. der Augenbewegungen, 
  2. des schnellen Erkennens von Buchstaben und Buchstabengruppen, 
  3. des schnellen Erfassens und Verstehens von Wörtern und Sätzen und 
  4. des Deutens von kurzen Texten. 

In jedem TOPIC gibt es zwei Übungen zum Training der Lesefertigkeit.  

Lesegeläufigkeit

Das Verstehen eines Textes wird häufig dadurch erschwert, dass das Lesen selbst zu viel Mühe macht. Es wird zu langsam und zu ungenau gelesen. Genau, flüssig, deutlich und betont zu lesen, können die Schülerinnen und Schüler gut zu zweit üben.

  • Ein Schülerpaar macht gemeinsam eine Vorübung (Wörterliste). 
  • Es wird vereinbart, worauf beim Vorlesen geachtet wird (richtig, deutlich, flüssig, ausdrucksvoll lesen). 
  • Der Text wird jeweils zweimal gegenseitig vorgelesen. 
  • Mithilfe eines Bewertungstools wird Rückmeldung gegeben. 

In vier TOPIC-Ausgabe finden Sie einen Vorschlag für einen Vorlesetext (ca. 300 Wörter) mit Rückmeldetool. Ein eigener Testtext mit einer Anleitung zur Selbstbewertung für die Schülerinnen und Schüler wird fünfmal im Jahr angeboten. 

Dieses Jahr neu eingeführt: unser Lesefitness-Pass, mit dem die Schüler*innen das Schuljahr hindurch ihre Lesegeläufigkeit trainieren und ihre Lesefortschritte dokumentieren können. Dazu werden die Ergebnisse der Rückmeldetools und des Selbstbewertungstools eingetragen und reflektiert.

Als Lautlesetraining verwendet werden können auch die literarischen Texte, die zusätzlich zum Hören im LEHRERSERVICE auf jungoesterreich.at angeboten werden. Die Schüler*innen lesen dabei die eingelesenen Gedichte, Kurzgeschichten und Buchauszüge halblaut mit und versuchen die stimmliche Interpretation der Sprecher*innen umzusetzen.

Textverstehen

Lesefertigkeit und Leseflüssigkeit sind Voraussetzungen für den eigentlichen Zweck des Lesens, nämlich im gedruckten Text Sinn und Aussage zu erkennen. Diese Fähigkeit kann durch spezielle Übungen erworben werden.

Diese werden in jeder TOPIC-Ausgabe in unterschiedlichen Aufgabenformaten angeboten, um eine möglichst große Bandbreite an Lesezielen abzudecken: 

  1. detailliertes Lesen: Erkennen und Verstehen relevanter Details, zB Wie kam es zum Einsatz von Robotern?
  2. globales Lesen: Erfassen der Kernaussage, zB Was ist das Thema des Tagebucheintrags?
  3. selektives Lesen: Erfassen von bestimmten expliziten Informationen, zB Mit welchen Adjektiven wird die Person beschrieben?
  4. interpretierendes Lesen: Erfassen von impliziten Informationen, zB Welches der drei Smartphones wird als das beste beschrieben?

Lesestrategien 

Lesestrategien sind Methoden, die helfen unterschiedliche Texte zu verstehen und verschiedene Leseaufgaben zu bewältigen. Diese Strategien müssen erlernt und auch eingeübt werden. Sechs hilfreiche Strategien sind hier aufgelistet: 


Vor dem Lesen 

  1. Text sichten: Was erkennst du auf den ersten Blick? zB Vermutungen zum Inhalt äußern 
  2. Text einschätzen: Was weißt du nach dem Überfliegen des Textes? zBTextart bestimmen

Während des Lesens 

  1. Verstehensschwierigkeiten meistern: Was machst du, um alles zu verstehen? zB unbekannte Wörter nachschlagen 
  2. Text erarbeiten: Was ist besonders wichtig? zB wichtige Stellen markieren 

Nach dem Lesen 

  1. Text zusammenfassen: Wie kannst du den Inhalt zusammenfassen? zB mit einer Grafik/Tabelle 
  2. Text beurteilen: Wie war der Text? zB eine Leseempfehlung abgeben 


TOPIC bietet in jeder Ausgabe zumindest zwei Aufgaben, die Lesestrategien zum Thema machen.  

Leseförderung

TOPIC widmet sich mit spannenden und altersgerechten Beiträgen, zahlreichen Buch- und Medienempfehlungen und einer Themenstrecke je Ausgabe der Leseförderung.

Literarische Bildung

Gedichte/Lyrik, Kurzgeschichten und Buchauszüge aus der aktuellen und klassischen Jugendliteratur stellen einen Kontakt mit Sprache her, die anderen Regeln folgt als die Alltagssprache. LEHRERSERVICE bietet dazu ein Arbeitsblatt Literarische Bildung – monatlich abwechselnd zu den Lyrik- und den Prosa-Texten in TOPIC. Neu ist auch die Einbindung der vertonten Texte zur Schulung der Lesegeläufigkeit und der Hörkompetenz.

Differenzieren

Leichtlesetexte

Texte in einfacher Sprache richten sich an Jugendliche mit geringer Leseerfahrung. Wenn etwas mühelos gelesen werden kann, ermöglicht das erst ein Interesse am Inhalt und steigert so die Motivation, mehr zu lesen und somit leseerfahrener zu werden. Solche Texte  

  • enthalten wenig unbekannte Wörter (oder erklären diese), 
  • halten die Sätze einfach, 
  • verwenden höchstens zwei Satzzeichen pro Satz, 
  • machen nur eine Aussage pro Satz,  
  • sind verborientiert, 
  • vermeiden substantivierte Verben und Adjektive, 
  • sind logisch strukturiert, 
  • sprechen die Leser/innen direkt an, 
  • beschränken sich auf einen Begriff für eine Sache (keine Synonyme und Metaphern), 
  • setzen Zwischenüberschriften, Bilder und Tabellen ein, um die Information zugänglicher zu machen,
  • arbeiten mit gut lesbaren Schrifttypen und verwenden keinen Blocksatz.  

In jedem TOPIC gibt es mehrere Leichtlesetexte. Sie werden mit dem Zusatz „Leicht zu lesen“ gekennzeichnet. LEHRERSERVICE bietet unter dem Stichwort „kurz & einfach“ zusätzlich die Leichtleseversion eines schwierigeren TOPIC-Beitrags.

Unterschiedliche Schwierigkeitslevels bei Aufgaben

Einige LEHRERSERVICE-Arbeitsblätter arbeiten mit unterschiedlichen Schwierigkeitslevels, um die Schüler*innen dort abzuholen, wo sie sind.

Hörverstehen

In Verbindung zu den Beiträgen in TOPIC gibt es online dazu Angebote zum Hörverstehen.  

Hörkompetenz wird durch Aufgaben erworben, die die Aufmerksamkeit fokussieren. „Höre!“ reicht nicht als Arbeitsauftrag zum Kompetenzaufbau. Worauf gehört werden soll, wird durch das im Hörauftrag angestrebte Hörziel gelenkt. Dadurch kann auch die Schwierigkeit der Aufgabe variiert werden. Durch eine „einfache“ Aufgabe kann ein anspruchsvoller Hörtext auch für ungeübte Hörer/innen zugänglich werden. Umgekehrt kann ein „einfacher“ Hörtext ohne konkreten Hörauftrag schwierig zu erfassen sein. 

Die Hörziele im Überblick: 

1.  detailliert: Erkennen und Verstehen relevanter Details, zB Wie ist es zu diesem Unfall gekommen? 
2.  global: Erfassen der Kernaussage, zB Worum geht es im Text? 
3.  selektiv: Heraushören von bestimmten expliziten Informationen, zB Wann beginnt die Kinovorstellung? 
4.  inferierend: Erfassen von impliziten Informationen, zB Was will die Sprecherin erreichen?

Die Hörangebote reichen von leichter verständlichen Hörtexten wie dem Schülerpodcast bis hin zu komplexeren Audios wie die Radiosendungen unseres Kooperationspartners Ö1.


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